Styropor entsorgen

Möglichkeiten, Tipps und Kosten

Styropor entsorgen

Was ist Styropor?

Styropor ist ein Beispiel für einen Markennamen, der sich im allgemeinen Sprachgebrauch als Bezeichnung für ein bestimmtes Material etabliert hat – ähnlich wie Tempo für Taschentücher oder Tesa für Klebestreifen. Der Begriff wurde ursprünglich von der BASF geprägt, nachdem das Unternehmen in den 1950er Jahren aus Polystyrol einen Schaumkunststoff entwickelte und ihn unter diesem Namen vermarktete.

Der Ausgangsstoff von Styropor ist ein perlförmiges Granulat aus Polystyrol. Beim Herstellungsprozess wird dieses Granulat mit Wasserdampf behandelt, wodurch es auf das etwa 50-fache seines ursprünglichen Volumens aufgebläht wird. Dadurch besteht Styropor zu 98 Prozent aus Luft und nur zu zwei Prozent aus Polystyrol. Nach dem Aushärten kann das Material in verschiedene Formen gebracht und für unterschiedlichste Zwecke genutzt werden.

Seit 2014 ist Styropor in Europa auch unter der Bezeichnung airpop bekannt. Unabhängig vom Namen bleiben die Eigenschaften jedoch gleich: Das Material ist extrem leicht und besitzt hervorragende Isoliereigenschaften, weshalb es in zahlreichen Bereichen Anwendung findet.

Einsatzbereiche von Styropor

Dank seiner geringen Dichte, Strapazierfähigkeit und isolierenden Wirkung wird Styropor in vielen unterschiedlichen Branchen eingesetzt. Besonders verbreitet ist es als Verpackungsmaterial für empfindliche Produkte und Lebensmittel. Auch in der Herstellung von Fahrradhelmen ist es aufgrund seiner stoßdämpfenden Eigenschaften unverzichtbar.

Ein besonders großes Einsatzgebiet findet Styropor im Bauwesen. Durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit eignet es sich hervorragend als Dämmmaterial für Gebäude. In diesem Bereich wird häufig der Begriff expandiertes Polystyrol (EPS) verwendet. Um die Brandsicherheit zu erhöhen, wird das Material oft mit Flammschutzmitteln versehen.

Neben EPS gibt es eine zweite Variante von aufgeschäumtem Polystyrol, die in der Wärmedämmung eine Rolle spielt – das extrudierte Polystyrol (XPS). Diese feinporigere Version ist unter dem Markennamen Styrodur bekannt und wird vor allem für Anwendungen genutzt, bei denen eine besonders hohe Druckfestigkeit erforderlich ist.

Styropor aus Haushalten oder Verpackungen kann auf verschiedenen Wegen entsorgt werden – je nach Art und Menge des Abfalls. Es zählt nicht als Sondermüll, sondern wird als normaler Wertstoff behandelt.

Möglichkeiten zur Entsorgung von Styropor

Entsorgung über den Hausmüll

Saubere Styroporverpackungen können über die Wertstofftonne oder den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne entsorgt werden. Dazu gehören beispielsweise Styropor-Chips, -Flocken und andere Verpackungsmaterialien. Eine Ausnahme bilden verunreinigte Styroporverpackungen, etwa wenn Lebensmittelreste daran haften. In diesem Fall ist eine Entsorgung über den Restmüll erforderlich, da die Verunreinigung das Recycling erschwert.

ℹ️ Hinweis: Gegenstände, die nur teilweise aus Styropor bestehen, wie z. B. beschädigte Fahrradhelme oder Isolierbecher, gehören ebenfalls in den Restmüll und nicht in die Gelbe Tonne.

Abgabe beim Wertstoffhof oder Recyclinghof

Alternativ zur Entsorgung über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne kann Styropor auch bei einem Wertstoffhof oder Recyclinghof abgegeben werden.

Viele Verkaufsstellen sind zudem verpflichtet, Styroporverpackungen zurückzunehmen, wenn sie dort als Verpackungsmaterial für erworbene Produkte genutzt wurden.

✅ Kein Platz im Sperrmüll: Styropor zählt nicht zum Sperrmüll und darf daher nicht auf diesem Weg entsorgt werden.

Entsorgung über einen Containerdienst

Für größere Mengen Styropor, insbesondere bei Unternehmen oder Haushalten mit außergewöhnlich viel Styroporabfall, kann die Entsorgung über einen Containerdienst sinnvoll sein. Da Styropor aufgrund seines hohen Volumens schnell die Kapazitäten der Gelben Tonne oder des Gelben Sacks überschreiten kann, stellt ein Container eine praktische Lösung dar.

💡 Hinweis: Besondere Regelungen gelten für Baustyropor, insbesondere Dämmplatten. Die Entsorgung unterscheidet sich je nach Art des Materials und kann speziellen Vorschriften unterliegen. Detaillierte Informationen dazu sind in den entsprechenden Regelungen zur Entsorgung von Baustyropor und XPS zu finden.

Wichtige Hinweise zur Entsorgung

  • Unterschiedliche Arten von Styropor erfordern unterschiedliche Entsorgungsmethoden.
  • Verpackungsmaterial aus Styropor kann über die Gelbe Tonne, den Wertstoffhof oder einen Containerdienst entsorgt oder an Verkaufsstellen zurückgegeben werden.
  • Verunreinigtes Styropor sowie Gegenstände, die Styropor enthalten, aber nicht ausschließlich daraus bestehen (z. B. Helme oder Isolierbecher), gehören in den Restmüll.

Kosten für die Entsorgung von Styropor

Entrümpelung in EuskirchenDie Entsorgung von Styropor über den Gelben Sack, die Gelbe Tonne oder den Restmüll ist in der Regel mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden, da diese bereits durch die allgemeinen Müllgebühren abgedeckt sind.

Anders verhält es sich bei der Entsorgung über einen Containerdienst. Hier fallen Kosten an, die sich je nach Region und Volumen unterscheiden. Der Preis beinhaltet in der Regel nicht nur die Bereitstellung des Containers, sondern auch die Abholung und fachgerechte Entsorgung des Styropors.

Zur Orientierung: In Berlin sind die Kosten für einen Styropor-Container ohne HBCD wie folgt:

  • 3 m³ Container: ca. 493,00 €
  • 5 m³ Container: ca. 589,00 €
  • 7 m³ Container: ca. 707,00 €
  • 10 m³ Container: ca. 1.178,00 €

Recycling von Styropor

Unbehandeltes Styropor, wie es beispielsweise für Verpackungen verwendet wird, kann recycelt werden. Dabei wird das Material zunächst zerkleinert, anschließend entstaubt und in Kügelchen geformt, die dann erneut zur Herstellung von Styropor genutzt werden können.

Ein Problem stellt jedoch die Entsorgung über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne dar. In Sortieranlagen wird Styropor häufig aussortiert und schließlich verbrannt, da es durch die Vermischung mit anderen Abfällen oft nicht mehr wirtschaftlich recycelt werden kann. Eine stoffliche Verwertung findet daher nur selten statt. Die besten Chancen auf Recycling bestehen für unbehandeltes, sauberes Styropor, das über Wertstoffhöfe, Verkaufsstellen oder Containerdienste entsorgt wird.

Styropor, das mit Flammschutzmitteln wie dem umwelt- und gesundheitsschädlichen HBCD versehen ist, stellt ein weiteres Problem dar. Solches Material, das vor allem in der Bauindustrie für Dämmungen verwendet wird, kann nicht ohne Weiteres recycelt werden und unterliegt speziellen Entsorgungsrichtlinien.

FAQ: Alles Wichtige zur Entsorgung und Verarbeitung von Styropor

In welchen Müll gehört Styropor?

Styropor ist ein vielseitig verwendetes Material, das je nach Art und Verwendung unterschiedlich entsorgt werden muss:

✔ Richtig entsorgt wird:

  • Verpackungs-Styropor: (z. B. Schutzverpackungen für Elektrogeräte oder Lebensmittelverpackungen) gehört in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.
  • Styropor aus Bau- und Renovierungsprojekten: Dämmplattenreste oder Isoliermaterial dürfen meist nicht über die Gelbe Tonne entsorgt werden.
  • Kleine Mengen Bau-Styropor: können in den Hausmüll (Restmülltonne) gegeben werden.
  • Größere Mengen Styropor: sollten bei einem Recyclinghof oder einer speziellen Wertstoffsammelstelle abgegeben werden.

Wie entsorgt man Styropor am besten?

Die richtige Entsorgung von Styropor hängt von der Art und Menge des anfallenden Abfalls ab:

  • ♻️ Kleine Mengen von sauberem Styropor (z. B. Verpackungsmaterial) können über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden.
  • 🏭 Größere Mengen Verpackungs-Styropor: können kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr bei einem Recyclinghof abgegeben werden.
  • 🚧 Styropor aus dem Bauwesen: Dämmstoffe oder Isoliermaterial gehören nicht in die Gelbe Tonne. Diese Materialien müssen über den Restmüll oder spezielle Entsorgungsstellen entsorgt werden.

💡 Tipp: Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Styropor in die Gelbe Tonne darf, achten Sie auf das Grüne-Punkt-Symbol auf der Verpackung. Verpackungsmaterial mit diesem Zeichen gehört in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne.

Warum darf Styropor nicht immer in den Gelben Sack?

Nicht jedes Styropor darf über den Gelben Sack entsorgt werden. Besonders bei Styropor aus dem Bau- oder Renovierungsbereich gelten spezielle Regeln:

  • 🔥 Dämmmaterialien aus Styropor enthalten oft Flammschutzmittel, da sie bestimmte Brandschutzvorschriften erfüllen müssen.
  • 🚧 Bau-Styropor darf daher nicht in den Gelben Sack, sondern muss über den Restmüll oder spezielle Entsorgungsstellen entsorgt werden.
  • ♻️ Verpackungs-Styropor hingegen ist recycelbar und darf über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden.

💡 Wichtig: Informieren Sie sich bei Ihrer örtlichen Abfallwirtschaft, falls Sie größere Mengen Styropor entsorgen müssen. Je nach Stadt oder Gemeinde gibt es unterschiedliche Vorschriften.

Wie kann man Styropor zerkleinern?

Wenn Styropor entsorgt oder weiterverwendet werden soll, kann es sinnvoll sein, es zu zerkleinern. Dafür gibt es verschiedene Methoden:

  • 🔪 Dämmstoffmesser oder Styroporsägen: Diese Werkzeuge sind speziell für das Schneiden von Styropor konzipiert und ermöglichen präzise Schnitte.
  • 🔪 Cuttermesser: Ein scharfes Cuttermesser kann ebenfalls verwendet werden, erfordert jedoch mehr Kraftaufwand.
  • 🔥 Heißdraht-Schneider: Diese Geräte nutzen Hitze, um Styropor sauber zu schneiden, ohne dass sich viele kleine Kügelchen lösen.
  • Elektrische Styropor-Schneider: Diese Werkzeuge sind besonders für größere Mengen praktisch und sorgen für saubere Kanten.

💡 Extra-Tipp: Beim Kleben von Styropor sollten Sie unbedingt lösungsmittelfreien Styroporkleber verwenden, da lösungsmittelhaltige Klebstoffe das Material angreifen und beschädigen können.